Die Hermesvilla im Lainzer Tiergarten

Mitten im ehemals kaiserlichen Jagdgebiet Lainzer Tiergarten befindet sich das „Schloss der Träume“ - so bezeichnete nämlich die Kaiserin Elisabeth einst ihre Villa: Sie erhielt sie von ihrem Mann Kaiser Franz Joseph als Geschenk. Er hoffte, mit dieser „Gabe“ seine reiselustige Gattin öfters in Wien halten zu können. Errichtet wurde die Hermesvilla innerhalb von fünf Jahren - die Pläne stammten von dem berühmten Ringstraßen-Architekt Carl von Hasenauer. Übrigens sollte die Villa für viele romantische Landhäuser des Großbürgertums Vorlage werden. Namensgeber des Gebäudes war die sich im Garten befindliche Skulptur „Hermes als Wächter“.

Wandeln in der Hermesvilla
Heute kann man in der Hermesvilla verschiedene Ausstellungen besuchen: So präsentiert eine beeindruckende Schau zur Geschichte der Villa im ersten Stock alles, was man wissen muss, wenn man erfahren möchte, wie ein kaiserliches Paar privat wohnt. Dazu zählen Pläne und Dokumente, Fotos, aber auch die erhalten gebliebenen Teile der originalen Einrichtung. Zudem ermöglichen viele persönliche Gegenstände aus dem Besitz des kaiserlichen Paares es, die entsprechende Atmosphäre bzw. das Wohngefühl jenseits der Repräsentation am Hof zu spüren. Vor allem das Schlafzimmer der Kaiserin ist faszinierend: Das überdimensionale Prunkbett ist aus der Zeit Maria Theresias. Beachtenswert sind außerdem die Wandmalereien, für die Shakespeares „Sommernachtstraum“ die Inspiration war, die Entwürfe dazu stammen von Hans Makart. Auch bekannte Künstler aus der Zeit des Historismus wie Hugo Charlemont, Gustav sowie Georg Klimt oder Franz Matsch waren für die Gestaltung der kaiserlichen Privatbehausung verantwortlich. Gymnastik führte die körperbewusste Kaiserin Sisi übrigens in ihrem persönlichen Turnzimmer aus, das auch heute noch besucht werden kann.

Die von vielen Wechseln geprägte Geschichte des Hauses wird in der Dauerausstellung „Sisis Schloss der Träume - Die Hermesvilla und ihre Geschicht“ präsentiert.

Sonderausstellungen
Doch nicht nur, um zu erfahren, wie das kaiserliche Paar ganz privat gewohnt hat, kommen Besucher und Besucherinnen in die Hermes Villa im Lainzer Tiergarten - bekannt sind die Räumlichkeiten auch als Schauplatz besonderer Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen der Kulturgeschichte. Es gibt wohl außerdem keinen besseren Ort in Wien, um Kultur-, Kunst- sowie Naturerlebnis so optimal miteinander zu verbinden.

Seit dem Jahr 1978 finden in der Hermesvilla große Ausstellungen statt - Veranstalter ist das Wien Museum Hermesvilla.

Aktuelle Sonderausstellung:

  • - derzeit keine -
Folgende Sonderausstellungen der letzten Jahre sind besonders erwähnenswert: „Orientalische Reise - Exotik und Malerei im späten 19. Jahrhundert" (2003/2004) sowie „Magische Orte - Wiener Sagen und Mythen" (2004), „Tiere in der Großstadt" (2004/2005), „Ballnächte - Fotografien von Jakob Tuggener" (2005/2006), „Schau mich an. Wiener Porträts" (2006/2007), „Schöne Aussichten. Die berühmten Wien-Bilder des Verlags Artaria" (2007), „Steinerne Zeugen. Relikte aus dem alten Wien" (2008/2009), „Josef Engelhart. Vorstadt und Salon" (2009), „Burg Stars. 200 Jahre Theaterkult" (2012) und „Sattlers Kosmorama. Eine Weltreise von Bild zu Bild" (2013).

Damit Menschen mit Behinderungen die Hermesvilla besser erreichen können, wird übrigens beim Lainzer Tor ein entsprechender Shuttledienst zu bestimmten Tagen angeboten. Link: Wien Museum | Hermesvilla